Biographie
 

  • links: der junge Carl Goldmark um 1870 (Fotoatelier Jagerspacher, Gmunden)
  • Mitte: Carl Goldmark, erfolgreicher und international anerkannter Opernkomponist der Donaumonarchie
  • rechts: mit Enkelsohn Karl, um 1900                                                                                                                                                                                                               Quelle: Széchényi Nationalbibliothek Budapest

 

 

Carl Goldmark wurde im Kaisertum Österreich am 18. Mai 1830 in Keszthely am Plattensee in Ungarn geboren. 1834 übersiedelte die kinderreiche Familie nach Deutschkreutz (ungarisch Németkeresztur) im heutigen Burgenland (Österreich). Hier begann nach kurzer Zeit für den Zwölfjährigen der erste Violinunterricht im nahegelegenen Ödenburg/Sopron, ehe er 1844 nach Wien ging und bei Leopold Jansa Privatunterricht erhielt. Schließlich wurde er Violin-Schüler von Joseph Böhm, dem Begründer der Wiener Geigenschule, am Wiener Konservatorium, allerdings nur für kurze Zeit, da mit Ausbruch der Märzrevolution 1848 der Unterricht eingestellt wurde.

Nach den stürmischen Zeiten der Revolution fand Carl Goldmark erste Engagements als Geiger in den Theatern von Ödenburg/Sopron, Budapest, im Josefstädter Theater und im Carltheater in Wien. Doch der Orchestergraben wurde ihm auf Dauer zu eng. Seine große Leidenschaft, Musik zu schaffen, wie er es schon als Kind in Deutschkreutz ausprobiert hatte, faszinierte ihn viel mehr. Mit Beharrlichkeit, Mut und Geduld gelang es ihm, seinen Namen als Komponist in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Trotz vielfacher Kritik so mancher Blätter und „Kritikerpäpste“ (Hanslick, Speidel etc) ließ er sich in seiner Absicht nicht beirren und hielt an seinem Plan fest. So erregte Goldmark in seinem ersten Konzert mit eigenen Werken im Saal der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien (damals noch Unter den Tuchlauben) das Interesse des Publikums, das ihm bald sehr gesonnen war und ihn begeistert aufnahm. (Siehe dazu Briefe - Brief 0001 und Brief 0002)

ImJahr 1865 rückte Carl Goldmark mehr und mehr in den  Mittelpunkt des Wiener Musiklebens, ja mehr noch: mit der Orchester-Ouvertüre „Sakuntala“ (op. 13) gelang dem Komponisten der internationale Durchbruch, denn sämtliche renommierte Symphonie-Orchester in Europa und alle großen Dirigenten nahmen das Werk in ihr Repertoire auf. (Siehe unter Aufführungen)

Goldmarks Interesse für fremdländisches Kolorit, für modale Skalen und ungewöhnliche harmonische Akkordzusammensetzungen, vor allem aber seine meisterhafte und bezaubernde Instrumentationskunst, zeigte sich spätestens jetzt. Der Zeitgeist, die besondere Vorliebe für Orientalismus und Exotismus, begründet in der imperialistischen Politik der europäischen Großmächte, kam diesem Bestreben sehr entgegen. Noch während des Höhenflugs seiner „Sakuntala“ befasste sich Goldmark mit der nächsten Thematik, bezogen auf den Orient: „Die Königin von Saba“.

Adolph Goldmark

Meinem theuren Bruder Carl zur Erinnerung an Adolph                                                                                               New York   Oct. 18. 1898


 

 

Quellen: Szechenyi Nationalbibliothek Budapest (oben), Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde Wien (oben rechts), Ulrike Mück, Gmunden (unten rechts)

Die Brüder Carl und Adolph Goldmark, um 1900

Enkeltochter Franziska Hegenbarth mit Friedrich Holl in Goldmarks langjährigem Domizil in der Herakhstraße 15 in Gmunden (1980er-Jahre)

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